Chlorella – mögliche Anwendungsgebiete und Wirkungsweisen
Steckbrief
Heilpflanzen-Steckbrief: Chlorella
Wissenschaftlicher Name: Chlorella pyrenoidosa
Anbau und Gewinnung: Die Chlorella Alge wird auf Süßwasserfarmen angebaut.
Besondere Nähr- und Inhaltsstoffe: Eiweiß (50%), Mineralstoffe und Spurenelemente (Eisen), Vitamine (Vitamin B12), Antioxidantien (24,95 mg pro Gramm), Chlorophyll (2,4–5g/100g), Carotinoide, Fette (10–15%, davon 80% ungesättigte Fettsäuren)
Darreichungsform: flüssiger Extrakt, Kapseln, Pulver, Tabletten
Heilkraft: entgiftend, ausleitend, Immunsystem stärkend
Anwendung: Ausleitung, Detox, Anti-Aging, Stress, Eisenmangel, Allergie, Wundheilung, Arteriosklerose, Fibromyalgie, Hautbild verfeinern, Krebsprävention, Bluthochdruck, Rheuma, Verstopfung
Über Chlorella
Die grüne Chlorella ist eine einzellige Mikroalge und gehört zu den chlorophyllreichsten Lebensmitteln. Sie entstand bereits vor mehreren Milliarden Jahren und wurde im Jahr 1890 erstmals vom niederländischen Mikrobiologen Martinus Willem Beijerinck unter dem Mikroskop entdeckt.
Der Name Chlorella bedeutet aus dem Lateinischen übersetzt so viel wie „klein und grün“. An der Chlorella-Alge erforschte der Wissenschaftler Melvin Calvin den Prozess der Photosynthese, wofür er 1961 mit dem Nobelpreis bedacht wurde. Kultiviert wird die grüne Alge in Süßwasserfarmen. Besonders beliebt ist Chlorella im asiatischen Raum und vor allem in Japan. Dort gilt die Alge als funktionelles Lebensmittel von nationalem Interesse und wird sogar in Krankenhäusern therapiebegleitend verabreicht.
Zu den äußerlichen Anwendungsmöglichkeiten zählen beispielsweise Kompressen aus Tee, Dampfbäder, Tinkturen, Salben oder Hautcremes. Als Salbe oder Creme kann die Heilpflanze auch bei Hautproblemen wie Akne helfen. Doch bei besonders trockener Haut ist Vorsicht geboten. Denn sie weist ebenfalls eine stark austrocknende Wirkung auf. Außerdem kann es bei Allergikern zu Hautreizungen kommen.
Chlorella wird aufgrund ihrer gesundheitsfördernden Eigenschaften sehr geschätzt. Im Vordergrund stehen die Verringerung der Schwermetallbelastung des Körpers, der Schutz des Zellgewebes und die positive Wirkung auf das Immunsystem.
Damit der menschliche Körper die Nährstoffe von Chlorella richtig aufnehmen kann, werden die Algen in einem speziellen Verfahren getrocknet und pulverisiert. Durch diesen Prozess werden die unverdaulichen Zellwände aufgespalten. Das fertige Produkt ist dann in Form von Pulver, Tabletten und Kapseln erhältlich. Die gängige Dosierung der Chlorella liegt bei etwa drei bis zehn Gramm pro Tag.
Die Alge ist außerdem reich an Mikronährstoffen wie Folsäure, Magnesium, Eisen, Kalium und Vitaminen. Sie wird vor allem wegen ihrer entgiftenden und ausleitenden1) Wirkung eingenommen. Zum Beispiel sollen mit Hilfe der Chlorella Dioxine und Schwermetalle wie Cadmium, Chrom, Nickel, Thallium, Blei und Zinn in geringerem Maße vom Körper aufgenommen werden.
Für die antioxidative3) Wirkung sind die Carotinoide, Vitamin E und Phenole verantwortlich. Dies ist auch der Grund, weshalb Chlorella bei Entzündungskrankheiten des Darms und bei Arteriosklerose zum Einsatz kommen kann. Die Alge soll zudem das Immunsystem2) stimulieren und bei der Abwehr von Viren und Bakterien helfen können. Darüber hinaus soll die Alge das Herz-Kreislauf-System und die Gefäße schützen.
Wissenswertes
Chlorella enthält eine hohe Konzentration an bioverfügbarem Vitamin B12 beziehungsweise Cobalamin. Deshalb ist die Alge als Ergänzung zu einer veganen Ernährung zu empfehlen, um Mangelerscheinungen wie einem Eisenmangel vorzubeugen.
Quellen
- Chemosphere (2015). The effect of solvents on metal ion adsorption by the alga Chlorella vulgaris.
- An et al. (2008). Effect of Chlorella vulgaris on Immune-enhancement and Cytokine Production in vivo and in vitro.
- Miranda et al. (2001). Antioxidant activity of the microalga Chlorella vulgaris cultered on special conditions.